20.04.15 – Rödvig – Gislovs Läge – Nachdem der Wetterbericht 3 bis 4 Bft meldet, stehen wir wieder um halb sechs auf und laufen um halb sieben aus. Zunächst weht der Wind mit 7 Knoten = 3 Bft. Nach dem Segel setzen dauert es auch nicht lange, da nimmt der Wind auf 20 Knoten = 5 Bft zu. Wir hoffen auf den Kapeffekt, nehmen die Segel wieder weg und motoren erstmal an der Küste entlang.( Da Wind von vorn!)
Der Wind pendelt sich ein bei 14 Knoten. Also rechts weg auf die offene See Richtung Schweden…Wenn nicht jetzt, wann dann?? Dann müssen wir wieder sehr aufpassen. Ein Verkehrstrennungsgebiet muss von uns im rechten Winkel durchfahren werden und es wimmelt nur so von Ozeandampfern… hinzu kommt eine grauenhafte Kreuzsee die uns ordentlich durchschüttelt. Zum Glück nicht lang, es wird wieder ruhiger. Hinter dem VTG müssen wir einem schwedischen Schießgebiet ausweichen, dann wieder durch ein Flachwassergebiet in einen Kanal, der uns auf die andere Seite Richtung Trelleborg bringt.
W I R – S I N D – I N – S C H W E D E N !! 🙂 🙂
Nach dem Kanal
wollen wir eigentlich gleich in einen kleinen Hafen. Doch die Zufahrt ist schwierig und sehr flach und die Chance auf WLan stehen eher schlecht. So entscheiden wir uns, nochmals zehn Seemeilen zu segeln bis nach Gislovs Läge, der Yachthafen von Trelleborg. Hier kommen wir um 18.00 Uhr an. Doch hier leider auch kein WLan. Kein Hafenmeister, kein Automat und die Duschen sind zu 😦 Nach zwölf Stunden Arbeit, denn Entspannung sieht anders aus, haben wir die Nase voll und gehen Pizza essen. Auch hier kein WLan. Eigentlich sollte hier jetzt mal mindestens ein Tag Pause sein, doch ohne Internet kein Wetter, kein Blog, kein Kontakt zur Familie und Freunden. Also morgen weiter nach Ystad. 20 Seemeilen…
21.04.15 – Gislovs Läge – Ystad – Heute haben wir mal ausgeschlafen und nach dem Frühstück ausgiebig mit Queeny´s neuem Spielzeug am Strand gespielt. Eine Frisbee Scheibe, die ordentlich weit fliegt und die Queeny super Bewegung verschafft. Sie fand´s genial. Dann Leinen los. In der Hafeneinfahrt entscheidet sich unser Beiboot dazubleiben und treibt ab…wir ( ich petze jetzt mal nicht, wer das Boot angebunden hat 🙂 hatten das Boot wohl nicht richtig festgebunden 😉 Als alle Segel gesetzt sind, entscheidet sich der Wind einzuschlafen…Segel wieder weg und Motor an. Nach einer Stunde wacht der Wind wieder auf. Segel wieder hoch. Dann dreht er richtig auf, sodass wir reffen ( Segelfäche verkleinern ) müssen. Queeny muß in die Kajüte… Wir segeln ziemlich schief, da wir wegen dem Kurs hoch am Wind segeln müssen. Heute ist Hajo Skipper und Katja für die Navigation zuständig.
Wir wechseln uns täglich mit der Verantwortung ab. Derjenige, der am Tag Skipper ist, steht an der Pinne und fährt die Manöver und hat das Sagen im Notfall. Der andere ist für die Decksarbeit ( ablegen, anlegen, Leinenarbeit, Fender, Segelsetzen, Segelbergen usw.) und die Navigation zuständig. Das klappt super!! Acht Seemeilen vor Ystad schläft der Wind wieder gänzlich ein, sodaß wir den Rest motoren.
22.04.15 – Ystad – Hafentag! Wir machen jetzt mal Pause, da wir bisher sehr gut voran gekommen sind. Kaufen Vorräte, holen mit den Fahrrädern Benzin und Diesel für die Heizung und freuen uns über Internetzugang 🙂 Ystad ist eine sehr nette kleine Stadt, teils mit uralten kleinen Häusern. Im Yachthafen liegt man ruhig, die Hafengebühr, 200,- SK, wird am Automaten mittels Bankkarte bezahlt. Für die Duschen und den Strom muß man extra zahlen.
Ein lustiges Erlebnis heute: Katja steht unter der Dusche, ich muß dazu sagen, dass es hier keine Einzelkabinen gibt, sondern vier Duschköpfe nebeneinander frei im Raum 🙂 …da kommt ein Mann herein, bleibt stehen, sagt:“ Oi“ und zieht sich aus – nackt – und geht wieder raus…er gehörte zu einer Gruppe Männer, die im Hafen in einer kleinen Bootsauna die Wärme genossen haben. Warum er sich bei den Damen umgezogen hat, habe ich nicht herausgefunden…
Haben grad den Wetterbericht gehört…morgen wohl noch ein Hafentag da Sturmwarnung… 😦
23.04.15 – Ystad – Hafentag – Frühstück draußen, probieren `Fil`=schwedische Trinkjoghurt…super lecker. Fahrradtour mit Queeny an der schönen Küste. Uns fällt auf: es ist sehr sauber hier, extra angelegte Fahrradwege, überall gepflegte Blumenbeete, Zugang zum Strand für Jedermann. Extra Hundebadestrand. Danach zum Mittag: geräucherter Fisch und schwedische Vokabeln. Dann basteln am Film…seht selbst 🙂
24.04.15 – Ystad – 3. Hafentag…nun reicht es denn aber auch mit Stadt. Hatten vor, auszulaufen, doch zu viel Wind. So „gammelten“ wir im Hafen rum. Spazierten mal hier mal dahin. Keinen sinnvollen Plan im Kopf ( ist auch mal schön ). Dann kamen wir an einem Schuppen vorbei in dem frischer Fisch direkt von einem Fischer verkauft wurde. Wir kamen mit ihm ins Gespräch und er fand uns wohl nett, denn als wir wieder gingen, hatten wir fünf Schollen in einer Tüte dabei. Die hat er uns geschenkt 🙂 Ab da hieß unser Plan – Fisch grillen !!
Morgen soll es endlich weiter gehen. Im Moment ist pottendichter Nebel…draußen 6 Grad und richtig ungemütlich.