18.08.15 – Unterwegs mit Auto – Inzwischen haben wir Phil mit dem Auto nach Stockholm zum Flugzeug gebracht. Wir haben unseren Viano zum Camper umgerüstet – Hundebox rein, zwei Luftmatrazen – Schlafsäcke – Spirituskocher und die Wanderrucksäcke. So tingeln wir an der Küste Richtung Härnösand entlang, auf der Suche nach einem Winterquartier für unser Schiff. Wir haben suuuuper Wetter!!! Den ganzen Tag Sonne und bis zu 25 Grad warm. Einfach ist die Suche nicht, da die meisten Häfen nur Ihre Vereinsmitglieder bedienen…
Aber wir haben Zeit. Da der Wind im Augenblick nur aus Süden kommt, haben wir es gar nicht eilig, zum Schiff zu kommen. Wir suchen uns am Abend ein nettes Plätzchen zum Übernachten.

Im Auto wohnen und schlafen wir, gekocht wird auf einem einflammigen „Herd“ und die Stühle haben wir uns geliehen.
Bisher immer an der Ostsee. Dank unserem Spiritus-Wanderkocher haben wir morgens heißen Kaffee und ein Frühstücksei und mittags gibt’s Suppe.
Wir kommen in sehr einsame Gegenden und müssen nicht selten wieder eine Straße zurück fahren, da sie einfach im Nichts endet. Es wird uns immer bewusster, dass wir ZEIT haben…und wir genießen es 😀 Und wir sind immer wieder erstaunt, wie wenig man braucht, um glücklich zu sein…
19.08.15 – Unterwegs mit Auto – die letzte Nacht war unruhig. Wir hatten, da wir keinen Kühlschrank im Auto haben, unsere Lebensmittel in einer Tüte an den Außenspiegel gehängt, da draußen kalt. In der Nacht rumste es plötzlich, Augen auf, dann sahen wir es blinken…gruselig! Ein Hund machte sich an der Tüte zu schaffen und der trug ein blinkendes Halsband…grrrr…
Nach einem reichhaltigen Frühstück fahren wir wieder weiter. Wir fragen in Hudiksvall im Hafen nach und treffen auf sehr nette Menschen. Sie wollen uns helfen, blättern in Listen und diskutieren. Dann teilen Sie uns mit, dass eventuell ein Mitglied sein Schiff nicht hier überwintert und wir seinen Platz haben können, sofern wir Mitglieder in dem Verein werden. Kommenden Dienstag wollen Sie uns ihre Entscheidung mitteilen. Also heißt es für uns warten… Wir suchen uns einen Platz zum Übernachten und den finden wir in Kuggören.
Wunderschön.

Die „Hauptstrasse“ 🙂 die Bewohner fahren ihre Taschen und Einkäufe mit einer Schubkarre vom Parkplatz zu ihrem Haus!
Wir überlegen, was wir bis Dienstag tun könnten. Weiter mit dem Schiff fahren, macht keinen Sinn, da 1. Südwind und 2. wir noch nicht wissen, wo wir im Winter bleiben. Es könnte ja auch Härnösand sein… Also haben wir Diskussionsstoff für den Abend, während wir Nudeln in unserem Wanderkocher zubereiten 😀 ( diesmal aber vernünftige !! )
21.08.15 – Jämtgaveln Nationalpark –
Die Entscheidung ist gefallen. Wir gehen wandern. Zuerst fahren wir zurück zum Schiff, schauen wie es Gretchen geht, duschen und packen noch ein paar brauchbare Dinge ein. Dann fahren wir mit dem Auto ins Landesinnere, Höhe Sundsvall bei Ange. Dort befindet sich ein großer Nationalpark und schon die Anfahrt ist abenteuerlich. Unendlich lange Sandstrasse und kein Lebewesen in Sicht.
Wir parken das Auto auf einem kleinen Parkplatz mitten im Wald und lassen den Tag ausklingen.
Bald müssen wir uns ins Auto verkriechen, da die Mücken deutlich in der Überzahl sind. Die Nacht ist total ruhig, noch nicht einmal der Elch schaut vorbei 😄 Heute früh wieder bestes Wetter. Wir frühstücken an dem Holztisch auf dem Parkplatz, ohne natürlich auf unser Ei zu verzichten 😄
Dann packen wir unsere Rucksäcke und marschieren los. Diesmal hat auch Queeny einen vernünftigen „Rucksack“ , um ihre Decke und den Regenmantel zu tragen.
Die Natur ist grandios.
In diesem Gebiet hat mal ein Feuer gewütet und entsprechend ist der Bewuchs. Sehr abwechslungsreich, immer wieder geht es über kleine Brücken und Stege, da überall Seen und Hochmoore sind.
Wir übernachten in einer Schutzhütte. Im Januar erst erbaut und sehr komfortabel und gemütlich eingerichtet.
Zwei Stockbetten, ein Tisch mit Bänken, Holzofen und Schrank mit Töpfen.
Das Wasser holen wir aus dem See und Licht spenden uns Kerzen. Wie romantisch 😉
22.08.15 – Jämtgaveln Nationalpark – Wir haben sehr gut geschlafen und da die Sonne wieder strahlt, können wir draußen frühstücken. Danach packen wir wieder alles zusammen, verewigen uns im Gästebuch, fegen das Haus sauber und schultern die Rucksäcke. Und los geht es Richtung zur nächsten Hütte, die wir Dank dem gut markierten und ausgetretenem Pfad bald erreichen.
Wir sind natürlich verschwitzt, deshalb waschen wir uns im See. Herrlich klares, sauberes Wasser, welches wir später auch abgekocht zum Trinken verwenden, da wir nicht genug dabei haben. Da entdeckt Hajo eine Zecke an seinem Bein. Das Biest hat sich so sehr festgebissen, dass wir es herausschneiden. Als Skalpell dient uns unser Takelmesser ( spezielles Segelmesser ) Hajo hat überlebt, das Biest ist tot…
Der Rundweg führt mitten durch einen See, sodaß wir laut Karte mit einem Boot übersetzen müssen. Da es noch früh am Tag ist und die Stelle mit dem Boot in der Nähe liegt, schauen wir uns das an, ob da wirklich ein Boot für uns liegt.
Laut Beschreibung auf der Tafel müssen wir auf die andere Seite rudern, das dortige Boot nehmen und auf diese Seite schleppen und hier wieder an Land legen. Aha, jetzt wissen wir, wie es funktioniert. Wir laufen wieder zurück zur Hütte. Leider ist dieser Weg nicht so gut markiert und ausgetreten. Wir müssen viel suchen…
Wieder an der Hütte, legen wir uns in die Sonne und genießen die Ruhe…bis wir Stimmen hören. Und aus dem Wald treten fünf Wanderer…alles Schweden. Zwei Mütter mit ihren Kindern wollen auch in der Hütte übernachten… die Enttäuschung steht ihnen ins Gesicht geschrieben, dachten sie doch, sie wären hier allein. Was nun?? Richtig! Teilen soll man 😄 Also alle rein ins Haus. Hajo und ich schlafen in einem Bett und die anderen teilen sich drei Betten. Geht doch! Dann köcheln wir unseren Reis mit Tomatensuppe und die anderen grillen am Feuer ihre Würstchen. In der Ferne hören wir einen Elch rufen und ein Fischotter schwimmt vorbei. Kurz vor ganz dunkel gehen alle brav ins Bett. Die Kinder kiechern, ich mit und Hajo fühlt sich nicht ganz so wohl…aber alle schlafen friedlich ein…außer ich!! grrrrr….eine von den Mamis schnarcht…und das geht gar nicht!!!!
23.08.15 – Jämtgaveln Nationalpark – Am Morgen teilen wir sogar noch unseren Kaffee, da sie nichts dabei haben. Wir unterhalten uns ganz nett auf Englisch natürlich. Dann trennen sich unsere Wege wieder. Sie gehen den Weg, den sie gekommen sind und wir gehen Richtung „Fähre“. Wir setzen mit dem Boot über, holen das andere und rudern wieder zurück. Wer hätte gedacht, daß wir auch hier Schiff fahren. Uns macht die Gaudi Spaß.
Als beide Boote wieder da liegen, wo sie hingehören, wandern wir weiter. Leider zuerst in die falsche Richtung, da hier die Markierung noch schlechter ist und ein Weg nicht erkennbar.
Es können nicht viele Wanderer vor uns da gewesen sein. Wir stolpern mehr, als das wir gehen. Viele Steine und schlecht erkennbar, da sie mir Moos und Kraut überwuchert sind.
Dazwischen lauern fiese Löcher. Einmal stürzt Hajo bis zur Hüfte in so ein Loch, jedoch nur mit einem Bein. Sein schwerer Rucksack bringt ihn noch mehr in Schieflage und ich muß helfen, was jedoch mit meinem Gelächter nur langsam gelingt… 🙂
Wir müssen oft Pause machen und selbst Queeny fällt der Weg schwer. So nehmen wir ihr Gepäck ab. Endlich erreichen wir eine Strasse, an der eine Bank steht. Hier machen wir eine längere Pause und stellen fest, dass wir kaum noch Trinkwasser haben. Das bekommt Queeny und wir machen es so, wie wir es früher unseren Kindern erzählt haben…Spucke sammeln und runterschlucken 🙂 🙂 🙂
Ab jetzt wird der Weg angenehmer und wir erreichen bald das Auto. Hier gehen wir erstmal im See schwimmen und kühlen uns ab. Herrlich!!
Zurück bei Gretchen, sie liegt noch brav an ihrem Platz, stellen wir fest, dass dort wohl inzwischen Möwen gewohnt haben…es ist alles völlig verdreckt!! Neeiiiin!!! da es schon spät ist, lassen wir alles so, wie es ist und gehen in die Koje.
Hier noch ein Video von der Wanderung 🙂
Hach! Ein Beitrag nach meinem Geschmack… Klingt aufs Äußerste entschleunigt! 😀
Ganz liebe Grüße aus Obernzell in die Ferne, Yvonne
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Hat ja auch lang genug gedauert…😀
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Hallo liebe Katja und Hajo
Ich habe heute gesehen dass Ihr Probleme mit Aufstellungsplatz haben. Nach einem Gespräch mit einem Marina in unsere Nähe habe ich folgende Adresse für Euch:
Sundsvall
http://www.bathuset.net/forvaring/
Telefon 060-56 03 30
Gävle
http://www.fliskarsvarvet.se/
026-193 577
oder in Stockholm
http://www.marindepan.se
telefon: 08556 709 00
Aber Ihr muss normaleweise Mitglied sein. Das kostet ca 5000 Kronen pro Jahr. Wann Ihr in Frühjahr Ihre Yacht wieder in Wasser setzen, kriegen Ihr das Geld zurück.
Mit besten Grüßen
Roger und Laila
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Hallöle! Wenn ich bisher nicht neidisch war, dann jetzt. Weil es jetzt ums Wandern geht und nicht ums Segeln….Weitehin viel Spass mit Müllers oder der Wanderslust oder so ähnlich und immer eine feste Sohle unterm Schuh! Liebste SchwesterSchwägerinnengrüße Vi
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Du bist echt süss😘
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Moin! Hudiksvall…….soso……un nu?
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