05.06. – 21.06.15 – Finnische Westküste

05.06.15 –  Rauma in Finnland – Das schöne Fiskö verlassen wir bereits um 4.30 am Morgen. Deshalb, weil für den Vormittag noch guter Segelwind angesagt ist und er am Nachmittag einschlafen soll…es ist auch jetzt taghell. Wir segeln durch die wunderschönen östlichen Aland Inseln. Wir sehen kaum noch Häuser geschweige denn Menschen oder Schiffe. Die Fahrwasser sind hier teilweise wieder sehr eng und flach.

Wir erreichen das finnische Festland. Und hissen unsere letzte Gastlandflagge.

Wir erreichen das finnische Festland. Und hissen unsere letzte Gastlandflagge.

Unterwegs sichten wir eine Kegelrobbe, schaffen es aber nicht, ein Foto zu schießen.

Wir segeln bei super Wetter

Wir segeln bei super Wetter

Wir genießen...

Wir genießen…

einfach nur schön

einfach nur schön

Wir machen einen kurzen Gassi Stop an einem kleinen Anleger auf der Insel Ristikari. Und, siehe da, liegt hier doch die kleine Schwester von unserem Gretchen. Eine Jeanneau Sun 2000.

Nach 62 Seemeilen machen wir um 17.30 in Rauma ( eine größere Stadt) fest. Sind uns nicht ganz sicher, ob wir in dem richtigen Hafen sind. ( Es gibt hier mehrere Möglichkeiten) Machen einen Erkundungsgang. Keine Duschen, kein Hafenmeister. Wir erfahren, dass der Gästehafen um die Ecke liegt. Also nochmals Leinen los. Blöd, wir sind leicht genervt nach dem langen Tag und haben Hunger, wollen Duschen. Im „Gästehafen“ angekommen, sehen wir keinen Hafen, sondern nur eine Brücke, an der man festmachen kann. Kein Strom, kein Wasser…die Brücke gehört zu einem Campingplatz. Die Rezeption ist zu, die Duschen dafür geöffnet. Also rein 🙂 Es kommt niemand, um zu kassieren…und wir drängen uns nicht auf. Wofür auch…null Service…

Am nächsten Tag fahren wir mit unseren Fahrrädern (ganz zur Freude von Queeny) los und suchen einen Supermarkt. Wir werden fündig und können unsere Vorräte auffüllen. Bekommen auch eine Pre Paid Karte 🙂 für den Laptop! Wir haben endlich mal wieder Fleisch eingekauft, wollen abends grillen. Doch das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Es regnet und stürmt…

07.06.15 – Rauma – Hafentag – Die Nacht war einfach nur furchtbar…Habe bis 1.00 am Laptop gesessen, dann noch eine Runde Gassi ( Queeny freu 🙂 ), kaum lag ich in der Koje, heulte der Wind erst richtig los. Wir haben ein kleines Fenster über den Kojen, das wir gerne einen Spalt offen lassen. Damit wir bei Regen nicht nass werden, haben wir eine kleine Plane darüber gespannt. Diese flatterte dermaßen nervtötend im Wind, da mußte Hajo ( !  kaum zu erwecken ! ) aufstehen und die Plane entfernen. Nun…es wird hier aber nicht mehr wirklich dunkel, also schien mir nun fast die Sonne auf die Nase…grrr. Zudem fing das Schiff ganz fürchterlich an zu schaukeln…

Nach dem Frühstück radeln wir wieder mit Queeny zum Supermarkt um nochmals einzukaufen. Jetzt sind wieder alle Winkel im Schiff mit Lebensmitteln gefüllt. Die Häfen werden ab hier nun spärlicher und wir müssen gut planen. Auch eine riesen Hundefuttertüte haben wir gebunkert. Hier auf dem Festland ist alles erheblich günstiger als in Schweden und teilweise auch in Deutschland. Hier gibt es z.B. auch Lidl, die fast das gleiche Sortiment, ich finde sogar noch besser, wie in Deutschland haben. Nur der Alkohol, auch hier wieder nur in Spezialgeschäften wie in Schweden, ist ungeheuer teuer!! Am Kiosk eine Dose Bier für 6,- €. Ja und nach dem Einkauf kam das mühevolle Wasser auffüllen. Unser Tank ist leer…doch wir haben hier kein Wasser am Steg, sondern müssen das Gießkannenweise aus dem Waschhaus vom Campingplatz holen…Hajo läuft vier Mal.

Das Wetter heute: Windig, erst Sonne, dann bewölkt. Im Wind kalt. 11 Grad. Und trotzdem grillen wir heute!! Wir hoffen, dass es morgen weiter gehen kann.

Der Blick vom Schiff in den Gästehafen. Dahinter liegt der Campingplatz

Der Blick vom Schiff in den Gästehafen. Dahinter liegt der Campingplatz

Unterwegs bin ich natürlich ständig mit der Kamera dabei. Hier wieder ein Video ab den Aland Inseln…

11.06.15 – Zwangspause in Syndeskeri – am 09.06. fahren wir weiter Richtung Norden. Der Wind kommt direkt von vorne und wir fahren teilweise wieder durch verwinkeltes und sehr enges Fahrwasser.

Sehr enges, aber gut gekennzeichnetes Fahrwasser

Sehr enges, aber gut gekennzeichnetes Fahrwasser

Auf der Mini Insel Vähä Huilkrunni machen wir einen Gassi Stop. Der Anleger sieht uns nicht geheuer aus, so machen wir an einer Boje fest und paddeln Queeny mit Kleingretchen an Land.

Wunderschöne, fast kreisrunde Insel. 15 Minuten Fußweg zum Umrunden.

Wunderschöne, fast kreisrunde Insel. 15 Minuten Fußweg zum Umrunden.

Entscheiden uns auf Grund des guten Windes für eine Nachtfahrt. Legen noch einen kurzen Tankstop in Pori ein und weiter gehts. Doch gegen Mitternacht sind wir beide dermaßen durchgefroren von dem eisigen Nordwind, dass wir uns fragen, warum wir uns das antun…Wir brechen ab und laufen einen kleinen Steg an einem Campingplatz an. Am nächsten Morgen haben wir wieder den aktuellen Wetterbericht und der sagt für Donnerstag, also 11.06. Starkwind voraus. Wir wollen nicht weiter, also melden wir uns an der Rezeption, die auch diesmal besetzt ist. Hier zahlen wir 25,-€… Unverschämt! Wir bleiben auf Grund dessen nicht und legen sofort ab. Wegen den vielen Flachs am Ufer müssen wir weit aufs Meer. Der Wind kommt von vorne, also immer noch Nordwind, kalt, und es läuft bereits eine beachtliche Welle…Das wollen wir uns auch nicht antun und laufen nach nur 9 Seemeilen in einen kleinen Fischerhafen. Hier liegen wir geschützt, als einziges Sportboot und zahlen nichts. Den Sturmtag genießen wir mit Lesen, Spazierengehen und Aufräumen, Lüften ect…Ach …und dann geht in einer starken Windböe Queeny´s volle! Wasserschüssel fliegen und wir finden sie am anderen Ufer wieder…

In einer Windböe fliegt Queeny´s Wasserschüssel vom Steg ins Wasser und treibt ans andere Ufer.

In einer Windböe fliegt Queeny´s Wasserschüssel vom Steg ins Wasser und treibt ans andere Ufer.

Hinter dem Hafen gibt es nichts außer Wildnis und ab und zu ein Ferienhaus.

Hinter dem Hafen gibt es nichts außer Wildnis und ab und zu ein Ferienhaus. Hier eine Grillhütte.

Wünderschöne Wildnis...oder wunderschöner Mann...

Wünderschöne Wildnis…oder wunderschöner Mann…

Bei dem schönen Wetter kommt alles raus zum Lüften.

Bei dem schönen Wetter kommt alles raus zum Lüften.

Hier noch ein Video, mal anders:

12.06.15 – Bredskäret – Wir freuen uns über 81 Seemeilen heute und erreichen des 62 gisten Breitengrades. Tolles Segeln heute, spät angekommen, da erster Hafen zu gefährlich zum Anlaufen wegen tief stehender Sonne und unzähligen Steinen im Wasser. Fast Kollision mit Fischernetz. Konnte grad noch das Ruder rum reissen…Fisch muss weg, also noch gekocht 23.Uhr. Hier laufen die Uhren sowieso anders…morgen wollen wir unseren 28. Hochzeitstag in Vaasa feiern…nochmals 25 Seemeilen…

14.06.15 – Pietarsaari, Jakobstad – 28 Jahre verheiratet und 1300 Seemeilen auf engstem Raum und immer noch glücklich …wenn das keine Leistung ist… 🙂 !! Wir sind jedenfalls stolz auf uns. Nachdem wir gestern nett Essen waren, sind wir heute morgen natürlich früh aufgestanden ( Wecker rasselte um fünf 😦 es zieht uns nun zum Ziel…

Keine Fotos heute, denn ich habe auf den Superkick – eine uns entgegen treibende Eisscholle gewartet – wäre passend gewesen zu dieser Saukälte – aber sie kam dann doch nicht. Hatte meine Wintermütze schon in die Tiefen der Backskisten verräumt, doch heute war sie wieder zwingend notwendig. 10 Grad und eisiger Wind genau aus unserer Fahrtrichtung – Nord – also nix segeln 😦

Haben 60 Seemeilen mit unserem braven Außenborder geschafft, da die nächsten zwei Tage schon wieder 6 – 7 Bft vorausgesagt sind. Macht nix. Müssen in die Stadt und die fehlende Seekarte noch besorgen. Hier in Jakobstad wurden wir ganz nett willkommen geheißen. Die Finnen entschuldigten sich für den schlechten Sommer…es kommen sehr selten Deutsche vorbei…wir treffen auf dem Meer noch nicht mal Finnen oder Schweden mit ihren Schiffen. Ist wohl allen zu kalt…

Aktuell: 23.00 Uhr, 9 Grad draußen, Regen, Barometer 996, im Schiff 20 Grad, Stimmungsbarometer: gut 🙂 …naja, bei Hajo nicht so, da sein Bett naß geworden ist…hab zu lang das Fenster aufgelassen, da hat´s reingeregnet…ups 😉

15.06.15 – Jakobstad – Hafentag – der Himmel bewölkt, es pfeift und jault ums Schiff, wir nehmen unsere Fahrräder und fahren mit Queeny in die Stadt. Da entdecken wir, daß der Verein hier im Hafen zu unseren Ehren die deutsche Fahne gehißt hat. Wir freuen uns tierisch!!

Extra für uns, denn andere Deutsche sind nicht hier und bei der Ankunft wehte dort noch keine Fahne!

Extra für uns, denn andere Deutsche sind nicht hier und bei der Ankunft wehte dort noch keine Fahne!

Wir bekommen die fehlende Seekarte. Nun steht unserem Weg nach Haparanda nichts mehr im Wege 🙂

Hajo schwer bepackt. Und endlich haben wir uns auch einen Schrubber geleistet, um unser Boot noch besser zu pflegen...

Hajo schwer bepackt. Und endlich haben wir uns auch einen Schrubber geleistet, um unser Boot noch besser zu pflegen…

Die meisten Nebenstrassen sind nicht geteert, die Häuser aus Holz.

Die meisten Nebenstrassen sind nicht geteert, die Häuser aus Holz.

Es ist nicht üblich, dass hier Deutsche vorbei kommen. Man ist sehr bemüht um uns und viele sprechen uns an und freuen sich, wenn ein Gespräch zustande kommt.

Unterwegs flicke ich das Tauwerk.

Unterwegs flicke ich das Tauwerk.

21.06.15 – Kemi – endlich mal wieder ein Lebenszeichen von uns. Ein Tiefdruckgebiet, diesmal nicht am Himmel, sondern im Schiff, verhinderte die Einträge hier. Hajo und ich hatten ein Tief. Beständiger Nordwind mit ruppiger Welle reduzierten die Segelmeilen erheblich. Wir mußten ständig gegenan motoren. Der eisige Nordwind und die ständige Nässe von unten und oben drückten erheblich auf unser Gemüt. Die eintönigen Küstenabschnitte mit Birken und Kiefernbewuchs luden wegen der sehr hohen Mückendichte nicht unbedingt zum Erkunden ein. Zu allem Überfluß entschloss sich Hajo den im Süden gemeldeten starken nordöstlichen Winden durch eine Nachtfahrt mit 96 Seemeilen zu entfliehen. So konnten wir uns die einzig schöne Insel auf diesem Abschnitt nicht anschauen…nachts um zwei, taghell, liefen wir in Raahe in einen Fischerhafen ein. Die restlichen 90 Seemeilen fuhren wir bis Kemi in drei Tagen ab. Von hier gibt es nichts Interessantes zu berichten. Probleme bereitet uns auch die ewige Helligkeit. Es ist nachts um 23.00, aber es schaut aus wie bei uns mittags um 2.00. Die Tageszeiten verschieben sich, man selber hat keinen Anhaltspunkt mehr, ob es morgens oder abends ist. Das führt dazu, das man abends zu spät ins Bett geht und morgens natürlich dann zu spät aufsteht. Um schlafen zu können, müssen wir im Schiff die Fenster dunkel verhängen.

Gassipause auf der Insel Tankar

Gassipause auf der Insel Tankar

Schöne Aussicht von der Insel Tankar Richtung Westen

Schöne Aussicht von der Insel Tankar Richtung Westen

Midsommarfeuer in Kiviniemi

Midsommarfeuer in Kiviniemi

Queeny und Katja

Queeny und Katja

Inzwischen ist das Tief überwunden, welches auch an den endlich gestiegenen Temperaturen liegt. Wir liegen in Kemi in einem schön gelegenen Yachthafen mit vernünftigen Duschen und Waschmaschine. Nun freuen wir uns auf unser kommendes  Projekt. Die Tour mit dem Auto zum Nordkap.

12 Kommentare zu „05.06. – 21.06.15 – Finnische Westküste

  1. Griaßt eng!
    Was wir da so mitkriegen geht’s Euch gut, genießt’s de Zeit!
    Hans und ich sehen die Zukunft so
    wie wir oft mit Hajo gesprochen haben. Wir wünschen Euch …..wir sind keine Segler….., keine Ahnung von Glückwünschen für Segler…, aber alles Gute und eine schöne Zeit!
    Wir gfrein ma uns wenn ma eng wieder sehen!

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  2. Hallo Ihr Lieben,
    tolle Bilder und Videos :). Vermittelt einen schönen Eindruck von der Gegend dort. Sehr beeindruckend!
    Laut Vessel Finder steht ihr noch in Stockholm. Das ist schon seit einigen Tagen so. Wahrscheinlich mach ich da wieder was falsch, weil eure aktuelle Position nicht mehr angezeigt wird. Hm …
    However – wir wünschen euch weiterhin viel Spaß und immer ne Handbreit Wasser unter dem Kiel (so sagt man doch, oder?).
    Liebe Grüße,
    Jutta und Rolf

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    1. Hallo Jutta und Rolf,
      Nein, Wir sind schon lange nicht mehr in Stockholm! Du machst nichts verkehrt. Der Vesselfinder ist aus unerfindlichen Gründen hängen geblieben. Schau bitte bei Marine Traffic. Auch auf der Seite. Wir hoffen, es geht euch gut? GLG hkq

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  3. Moin! Hab wieder Eure Lebenszeichen genossen! Ihr seid ja ganz schön weit schon! Bin ganz aufgeregt und die Sehnsucht steigt…..liebe Grüße und Glückwunsch zum Hozeitag! Eure Lieblinsschwesterschwägerin

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  4. Hi ihre Beiden.

    Dann gratulieren wir mal recht herzlich zum 28. Hochzeitstag. Wir trinken heute noch ein Bierchen auf euch. Viel Spaß weiterhin noch.

    Liebe Grüße,
    Jutta und Rolf.

    PS: Übrigens sind Jackson und ich seit ein paar Tagen wieder in die „Alte Heimat“ zurückgezogen (wahrscheinlich weißt du das schon). Juhu – es ist so schön, wieder in den HK Sunwood Barns zu sein. Jackson liebt es und steht wieder mit seinem Kumples auf der Weide. Traumhaft…

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  5. Also, wenn ich jetzt einige Dinge begriffen habe, dann sind das u. a.:

    – Ich MUSS unbedingt mal nach Stockholm (Reiten in der Stadt??? Wie genial ist DAS denn bitte???)
    – Segelurlaub kann auch flugs mal in Motor-Urlaub umbenannt werden, wenn das Wetter nicht mitspielt
    – Erkenntnisse, dass euch niemand hetzt, außer ihr euch selbst, dürfen dauern… kommen dann aber scheinbar doch irgendwann (siehe „Warum tun wir uns das an?… brechen ab…) 😀
    – Deine natürliche Haarfarbe (das Silberfuchs-grau 😉 ) steht Dir äußerst gut, Katja, und lässt Deine Augen richtig strahlen!
    – es gibt außer mir auch noch Menschen, die an eine glückliche Ehe glauben – und sie leben! Alles Gute von mir noch nachträglich für euch Lieben!

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  6. Hallo,Segler,ganz liebe Grüße aus Frankreich.Ist toll,was ihr bis jetzt geschafft habt.Wir drücken die Daumen,für Wärme und Sonnenschein.Küsschen Ma u.Pa

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  7. Hallo Ihr Lieben,

    viele Grüße aus dem nicht so stürmischen Hintereben.
    Wie ich sehen kann geht es Euch beiden gut und Ihr habt noch Spass daran.
    Weiter so und großen Respekt, denn ich hätte mit großer Wahrscheinlichkeit schon aufgegeben.

    Viele Grüße von Hansi – Rosi und Nadine.

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    1. Hallo ihr drei. Aufgeben kommt für uns ja gar nicht in Frage. Das Wetter ist nur so schlecht wie die Kleidung…und wir haben viele warme Sachen dabei. Wir hoffen, euch geht´s auch gut? GLG hkq

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